Auf einem Dach irgendwo in Brooklyn züchtet ein alter Mann Tauben; er füttert sie und lässt sie fliegen. Es ist eine unspektakuläre, fast banale Szene, die Marianne Müller für mehrere Monate fotografiert hat.
Einerseits sind ihre Bilder intime Dokumentation der Beziehung zwischen Tier und Züchter und von ihrem gemeinsamen Alltag. Dann aber, wenn sich die Tauben in die Lüfte erheben und ihre Flugbewegungen vor dem grauen, meist wolkenverhangenen Himmel als abstrakte Pinselstriche erscheinen, erreichen Müllers Bilder metaphorische Qualitäten.
Der Band wird durch ein Interview mit dem Taubenzüchter, dessen Ansichten das Verständnis der Bilder noch weiter vertiefen, vervollständigt.