1936 veröffentlichte der Ornithologe James Bond Birds of the West Indies, die ultimative Studie zur Vogelwelt der Karibik. Ian Fleming, der zeitweilig in Jamaika lebte und selbst Vögel beobachtete, übernahm den Namen für den Titelhelden seiner Spionageromane, da er ihm »alltäglich«, »kurz«, »angelsächsisch« und »maskulin« erschien. Fleming nahm damit die erste in einer langen Kette von Tauschhandlungen vor, die zentral für die Struktur der Bond-Geschichten werden sollten.
Taryn Simon (*1975 in New York) durchforschte die James-Bond-Filme und erstellte einen genauen Bestandskatalog aller Frauen, Waffen und Fahrzeuge, die als unverzichtbare Accessoires des Mythos des attraktiven, durchsetzungsfähigen und unbesiegbaren Mannes vorgestellt werden. Mit ihrem Birds of the West Indies präsentiert die Künstlerin eine visuelle Datenbank austauschbarer »Ersatzteile«, in denen sich diese Männerfantasie manifestiert, und untersucht den ökonomischen und emotionalen Wert, der durch ihren variablen Einsatz generiert wird.