Die Malerei Gotthard Graubners (geb. 1930 im Vogtland) entwickelt sich ganz und gar aus der Organisation der Farbe und der Erkundung ihrer Eigengesetzlichkeit.
Graubner verzichtet auf jegliche perspektivische wie mimetische Gegenstandsdeterminierung sowie metaphorische Verweise, so dass allein durch die Farbe das Thema, die Form, der Raum und die Bewegung des Lichtes im Bilde bestimmt werden. Die vom Künstler so genannten ›Farbraumkörper‹, die durch die Unterfütterung der flachen Malebene mit saugfähigem Material entstehen, ermöglichen insbesondere die ungehinderte Aufnahme von Farbe und die Entfaltung ihrer genuinen Eigenschaften. Die dadurch entstehende spezifische Farbwirkung macht das Wesen seiner Malerei aus: eine Wirkung, die sich ausbildet im Auge und im Bewusstsein des Betrachters.
Die in diesem Buch abgebildeten Werke – Gemälde, Zeichnungen und Papierarbeiten – ermöglichen dem Leser, die Entwicklung der eigenständigen malerischen Position Graubners nachzuvollziehen.