Arp – Craig–Martin – Arp
In der Aneignung von elf Skulpturen, elf Reliefs und elf Objekten von Hans Arp variiert und präsentiert der in London lebende Künstler Michael Craig-Martin (geb. 1941 in Dublin) seine gezeichneten Alltagsobjekte u.a. Handy, Schuh und Schere auf schwarz-weißen Wandflächen. Diese zu einer neuen Werkgruppe des Künstlers gehörenden Wandzeichnungen, realisiert im Bahnhof Rolandseck, Remagen bei Bonn, zeigen wie in einem Rapport miteinander verknüpfte stilisierte Objekte, die sich in einem netzartigen All-Over ausbreiten.
In diese Objektzeichnungen integriert Craig-Martin Gemälde seiner Objekte, die jeweils auf denselben Motiven plaziert sind. Dieses vom Künstler bereits häufig praktizierte Spiel zwischen Aneignung und Original zeigte sich bereits im Umgang mit Originalen von Künstlerkollegen z.B. der Bierdosen Jasper Johns oder der Pfeife Magrittes.
Die in dieser Publikation in zahlreichen Abbildungen dokumentierte Ausstellung führt diesen Aneignungsprozeß erneut vor Augen: Indem die Skulpturen und Reliefs von Hans Arp zu Craig-Martins Werken werden, zwingt der Künstler den Betrachter, den Zusammenhang von Original und Aneignung zu reflektieren und neu zu interpretieren.