Thomas Scheibitz ist nicht nur Maler und Bildhauer, sondern auch leidenschaftlicher Büchermacher.
Die Ausstellung in Innsbruck ist für ihn Anlaß, seine neuen, meist unpublizierten Arbeiten selber in diesem Buch zu präsentieren. Mit dem Titel "Der ungefegte Raum" verweist Scheibitz auf die Tradition antiker Trompe-l'oeil Malerei und den griechischen Mosaikgestalter Sosos von Pergamon aus dem 2. Jh. v. Chr. Dessen Erfindung, Mosaikböden mit Essensresten zu ornamentieren, als wären sie von einem üppigen Mahl übrig geblieben, firmiert unter dem Motto "Der ungefegte Boden".
Dieses Mosaik bildet den leitmotivischen Ansatz für dieses Künstlerbuch. Darin beleuchtet Scheibitz metaphorisch sein Fragenspektrum. Zwischen Illusionismus, Mimesis und interpretativer Öffnung spitzt er unter Verwendung von sprachlichen oder bildhaften Versatzstücken und weitgreifenden Assoziationsrahmen seinen formal strengen Bilderkosmos zu, der künstlerische Regeln präzise hinterfragt.