Gewöhnlich tragen die grob geschnitzten Figuren Stephan Balkenhols mit ihrer rauhen, splitterigen Oberfläche ein schlichtes Kleid oder Hemd und Hose. Sie wirken immer ein wenig unberührt und noch halb verschlossen im Stamm des Holzes. Meistens stehen seine Figuren einfach nur da und tun nichts, der Gesichtsausdruck zeigt nur einen Anflug von einem Lächeln. Balkenhols Figuren sind einerseits klar und leicht zugänglich in ihrem Realitätsgehalt, andererseits bleiben sie durch ihre Ausdruckslosigkeit distanziert und geheimnisvoll. In diesem Buch mit Arbeiten der 80er und frühen 90er Jahre gibt der Künstler Haltungen und Ansichten preis, die er bis dahin sorgsam gehütet hat. Balkenhol fragt in Gesprächen mit seinem Lehrer Ulrich Rückriem und dem Künstler Thomas Schütte nach dem Ideal, dem Religiösen und der Interpretation von Wirklichkeit.