Der Amerikaner Doug Rickard erregte vor einigen Jahren mit seinem viel gelobten Band A New American Picture große Aufmerksamkeit.
Rickards neuestes Projekt N.A. wirft einen noch düsteren und mysteriöseren Blick auf sein Heimatland. Drei Jahre lang durchforstete Rickard YouTube-Videos, die von Amerikanern mit ihren Handys gedreht und online gestellt wurden. Rickard wurde so zum Zeuge atemberaubender Szenen: von scheinbar kriminellen Taten bis hin zu schlicht grotesken Handlungen. Rickard eignete sich das Material an, indem er sich Sekunde für Sekunde durch die Videos klickte und einzelne Standbilder abfotografierte.
Das Buch, das in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstand, ist Rickards ganz persönliche Hymne auf Amerika. »Der Titel«, so Rickard, »war von Beginn an ›N.A.‹, die Abkürzung für ›National Anthem‹.« Mit seinen Bildern liefert Rickard einen unverstellten Blick auf die Schattenseiten der amerikanischen Gesellschaft und berührt zahlreiche Themenfelder wie Rassefragen, Politik oder die zunehmenden Gefahren digitaler Überwachung.