Frank Gaudlitz (*1958) gehört zu den wichtigsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Seit drei Jahrzehnten beschäftigt er sich mit der Transformation der russischen Gesellschaft und zeigt in seinen Fotografien die ganze Disparität dieses Landes. Bereits 1988/89 entstanden die ersten Bilder in der ehemaligen Sowjetunion. Während der „Wilden 1990er Jahre“ entstanden Arbeiten, die tiefe Einblicke in das soziale Chaos Russlands geben und die versprochenen neuen Freiheiten als Rechtlosigkeit und Armut entlarven. Dagegen kontrastieren Aufnahmen aus der letzten Jahre, die häufig mit ironisierendem Blick einen Bogen zwischen Inszenierung und Realität spannen. Die neue Publikation gibt einen umfassenden Einblick in die Zerrissenheit und die Umbrüche dieser Gesellschaft.