Philippe Halsman – The Frenchman
Durch einen glücklichen Zufall traf der Fotograf Philippe Halsman 1948 in New York auf Fernandel, den französischen Filmstar aus der Variété-Tradition. Er bat den Schauspieler, sich an einem völlig neuartigen fotografischen Experiment zu beteiligen: Halsman würde Fernandel Fragen über Amerika stellen, die dieser einzig und allein durch sein Mienenspiel beantworten sollte.
Dieses Buch dokumentiert die Grimassen, die Fernandel zu Fragen schnitt wie „Stimmt es, dass der Durchschnittsfranzose im Gedränge immer noch hübsche Mädchen kneift?“ (albernes Grinsen) und „Was halten Sie von Baseball, dem amerikanischen Nationalspiel?“ (ratlos). Fernandels Reaktionen sind so witzig, dass man lauthals loslachen möchte, und das Buch, das aus dieser ungewöhnlichen Zusammenarbeit hervorging, zeigt, wie gut man durch leichtes Lippenkräuseln oder Augenzwinkern kommunizieren kann.
Philippe Halsman (1906-1979) kam in Lettland zur Welt und begründete seine Karriere in Paris, wo er sich einen Namen als einer der vielversprechendsten Fotografen seiner Generation machte. 1940 emigrierte er in die USA und wurde dort schnell berühmt, als er anfing, für das Magazin LIFE , für das er die Rekordzahl von 101 Covern fotografierte, zu arbeiten. Sein eigenwilliger Porträtstil ließ auch kunstvoll arrangierte Fotografien ungekünstelt und freimütig wirken. Für seine berühmte „Jump“-Serie fotografierte er sein Gegenüber – darunter Präsident Nixon und den Herzog und die Herzogin von Windsor – beim In-die-Luft-Springen. Halsman hat unzählige Beiträge zur Kunst des Porträts geleistet. Mit seinen einzigartigen Fotografien hat er die amerikanische Populärkultur der Mitte des 20. Jahrhunderts dauerhaft geprägt.