In exemplarischer Weise haben der US-amerikanische Künstler Alexander Calder (1898–1976) und die Schweizer Künstler Peter Fischli (*1952) und David Weiss (1946–2012) Formulierungen gefunden, einen Moment des fragilen Gleichgewichts – einen zugleich prekären und verheißungsvollen temporären Zustand – in ihrer Kunst darzustellen.
Mit Calders bahnbrechender Erfindung des Mobiles in den frühen 1930er-Jahren und mit Fischli/Weiss’ kreativer Zusammenarbeit, die 1979 begann, verliehen die Künstler dem Thema der fragilen Balance eine ikonische Form auf eine jeweils ganz andere Weise. Auf den ersten Blick scheinen ihre Werke völlig unterschiedlich zu sein, doch bei näherer Betrachtung erweisen sie sich als zwei Seiten einer Medaille, als Ergebnis unterschiedlicher Perspektiven auf das gleiche Thema zu verschiedenen Zeiten.
Dieser aufwendig gestaltete, reich bebilderte Katalog gewährt mit seinen begleitenden Essays einen umfassenden Einblick in beide Œuvres.