Goldfinger, der dritte Teil der Bond-Filmreihe, war 1964 nicht weniger als ein Paradigmenwechsel und löste ein weltweites James-Bond-Fieber aus. Der Streifen passte einfach perfekt zu den historischen und sozialen Gegebenheiten der Sixties. Die Rolle der Schweiz im Film sowie die damalige Wahrnehmung des Landes in der Welt waren schier deckungsgleich – und das nicht gerade positiv.
Eine Produktion dieser Größenordnung unter solchen Bedingungen durchzuführen, wie damals vom 5. bis zum 12. Juli 1964 im Schweizer Urseren-Tal, wäre heute undenkbar: Die Dreharbeiten waren nicht abgeschirmt und fanden praktisch in aller Öffentlichkeit statt, Journalisten konnten nach Belieben zuschauen und dokumentieren, die Hotelmitarbeiter und Anwohner wurden Teil der Filmcrew, Touristen mischten sich spontan unter das Produktionsteam.
Unter diesen Umständen entstand ein Meisterwerk der Popkultur, und genau diese Umstände bilden die Besonderheit des vorliegenden Buchs und des darin enthaltenen Bildmaterials. Die Schweizer Fotografen Hans Gerber, von der Comet-Photo AG Zürich, und Josef Ritter, vom Boulevardblatt Blick, sowie der deutsche Filmjournalist Erich Kocian hielten damals während sieben Tagen mehr oder weniger die gesamten Dreharbeiten mit ihren Kameras fest. Dazu kommen private Fotografien von Hotelmitarbeitern in den Unterkünften der Filmcrew, die sie seinerzeit als Souvenirs geschossen und jetzt den Herausgebern zur Verfügung gestellt haben. Das Resultat blättert sich wie ein Daumenkino zum Dreh der Alpensequenz von Goldfinger in der Schweiz.