Hannah Wilke (1940-1993) ist eine der Schlüsselfiguren der feministisch orientierten Kunst der 1970er und 80er-Jahre, eine Wegbereiterin und Provokateurin, deren umstrittenes und schwer zuzuordnendes Werk nun wiederentdeckt wird. Wilke entwickelte eine visuelle Sprache für explizit weibliche Erfahrungen. In ihrem Leben wie in ihrer Kunst erkundete sie offen ihre Sexualität und nutzte ihren Körper als Instrument und Objekt zugleich. Sie war schonungslos ehrlich in ihrer Selbsterkundung, die sie in jungen Jahren ohne falsche Bescheidenheit und nach ihrer Krebserkrankung ohne Scham unternahm. Schönheit, Kraft, Weiblichkeit und Eigenverantwortung, aber auch Vergänglichkeit und Verfall sind Themen, die Wilke ausgiebig untersuchte.
Heute finden sich Wilkes Fotografien, Filme, Installationen und Schriften in fast allen namhaften Sammlungen moderner Kunst. Eine mustergültige Monografie liegt nun erstmals vor.