Henri Focillon – Das Leben der Formen
Was ist Stil? Was ist Materie? Woraus entstehen Kunstwerke eigentlich? Ist es die Leinwand, auf die gemalt wird, sind es die Steine, aus denen erbaut wird, ist es die Tinte, mit der geschrieben wird?
Dieses Buch gibt Antwort, doch nicht als kunsttheoretische Schrift, sondern als Lobgesang. Es feiert die Formen, die uns umgeben und die wir in Malerei, Architektur und Poesie erst zu Kunstwerken gestalten können, als lebendige Wesen. Wobei die größte Künstlerin unter allen die Natur ist: Denn auch die Natur erschafft Formen. Sie drückt den Dingen, aus denen sie besteht, und den Kräften, mit denen sie sie belebt, Figuren und Symmetrien auf – und zwar so gut, dass man manchmal glaubt, in ihr das Werk einer Gott-Künstlerin zu sehen.
Henri Focillon hatte Das Leben der Formen im Jahr 1933 in nur sechs Wochen verfasst, und erklärte, dieser Text enthalte alles, was er als Kunsthistoriker zu sagen habe. Ein kluger, gewichtiger Aufsatz und doch mit so leichter Hand geschrieben, dass man meint, an einem Sonntagmorgen durch eine Kunstaustellung zu flanieren.