Helmut Newton – Berlin, Berlin
Echtes Berliner Flair: Helmut Newtons Hommage an seine Heimatstadt.
Der 1920 in Berlin geborene Helmut Newton machte seine Ausbildung bei der legendären Fotografin Yva und wandte sich der Mode-, Porträt- und Aktfotografie zu. Im Alter von nur 18 Jahren musste er vor den Nazis ins Ausland fliehen, doch so richtig hat Newton Berlin nie verlassen. Nachdem seine Karriere in den 1960er Jahren in Paris Fahrt aufgenommen hatte, kehrte er regelmäßig in seine Heimatstadt zurück und realisierte wichtige Fotoserien für die Zeitschriften Constanze, Adam, Vogue, Condé Nast's Traveler, ZEITmagazin, Männer Vogue, Max und das Süddeutsche Zeitung Magazin sowie sein eigenes Magazin Helmut Newton’s Illustrated.
1979 beauftragte ihn die neu gegründete deutsche Vogue, auf den Spuren seiner Jugend zu wandeln und besonders den Aspekt der Mode einzufangen. Das daraus entstandene Portfolio Berlin, Berlin! lieferte auch den Titel der Ausstellung, die das 20-jährige Bestehen der Helmut Newton Stiftung feiert.
Dieses Buch zeigt Newtons ikonische Berlin-Fotografien ebenso wie viele unbekannte Aufnahmen aus den 1930er bis 2000er Jahren: Nachtschwärmer in den angesagten Clubs und Restaurants der Stadt, Aktaufnahmen in den Alt-Berliner Pensionen seiner Jugend sowie die Berliner Filmszene mit Hanna Schygulla und Wim Wenders an der Berliner Mauer, John Malkovich und David Bowie.
Im Oktober 2003, nur wenige Monate vor seinem Tod, überführte Newton große Teile seines Archivs in seine neue Stiftung, die im ehemaligen Landwehrkasino neben dem Bahnhof Zoologischer Garten untergebracht ist - jenem Bahnhof, von dem aus er im Winter 1938 Berlin überstürzt verließ. Mit dieser Publikation schließt sich ein Kreis in der Geschichte seines außergewöhnlichen Lebens und Werks.
Helmut Newton (1920–2004) war einer der einflussreichsten Fotografen aller Zeiten. International bekannt wurde er in den 1970er-Jahren vor allem durch seine Arbeit für die unterschiedlichen Ausgaben der Vogue. Seine Mischung aus zweideutigen Situationen, dramatischer Beleuchtung und unkonventioneller Bildkomposition wurde zu seinem Markenzeichen. Ihm wurden zahlreiche Ehrungen zuteil, darunter in Frankreich die Auszeichnung Commandeur dans l’Ordre des Arts et des Lettres.
Matthias Harder studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Philosophie in Kiel und Berlin. Er ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie sowie Beiratsmitglied des European Month of Photography. Seit 2004 arbeitet er als leitender Kurator in der Helmut Newton Stiftung in Berlin, seit 2019 als Stiftungsdirektor. Harder publiziert darüber hinaus regelmäßig Artikel in Kunstmagazinen, Büchern und Ausstellungskatalogen.