Benedikt Terwiel – Feldbuch / Field Book | special edition
In den Geowissenschaften ist ein Feldbuch ein handschriftliches Dokument mit Tabellen und Skizzen, in dem die Ergebnisse und Notizen eines Vermessers vor Ort aufgezeichnet wurden.
In ähnlicher Weise enthält Benedikt Terwiels Feldbuch die vorbereitenden Notizen und Diagramme, die für die Zusammenstellung seiner fotografischen Kartierungsarbeit „Ortsmessung in Zeiteinheiten“ erforderlich waren. Dabei handelt es sich um genaue Positionen von Messpunkten, die auf einer Route durch die Stadt von Ost nach West aufgezeichnet wurden, sowie Listen, in denen die Messpunkte aufgeführt sind. Nummern und ihre Straßenadressen sowie andere Kategorien von Informationen, wie z. B. die Blendeneinstellungen und Belichtungszeiten der Kamera, die Anzahl der aufgenommenen Fotos sowie verschiedene handschriftliche Einträge und Korrekturen des Künstlers. Terwiel hält sich strikt an die Regeln der Disziplin, die vorschreiben, dass Feldbucheinträge nur angepasst werden dürfen, wenn die Korrekturen sichtbar sind.
Auf dem Cover des Künstlerbuchs ist eine Zeichnung zu sehen, die den Lauf der Sonne mit den Uhrzeiten und Positionen der Messpunkte entlang des Tagesablaufs skizziert.
Im zweiten Teil zeigt Feldbuch neun Computergrafiken, die das geodatengenerierte Gelände des Berliner Südgeländes darstellen, das seiner natürlichen Elemente (Vegetation) oder konstruierten Objekte (Gebäude) beraubt ist – als verlassenes Gebiet, das aus der Sicht an eine archäologische Stätte erinnert eine ferne Zukunft.