Alberto Giacometti war nicht nur regelmäßiger Leser, er schrieb auch zeitlebens: Notizen, Tagebücher, Fragmente, Texte in der Art der
»écriture automatique«. Er schrieb aber auch für Zeitschriften und Ausstellungskataloge: biographische Erinnerungen, Gedanken zu seinem Werk, über Künstlerkollegen. Wie sein zeichnerisches und bildhauerisches Werk ist Giacomettis Schreiben nie endgültig und gesichert, der lebhafte Fluss wird unterbrochen von Zweifel und Skrupel.

Dieser Band enthält die Aufsätze, die Alberto Giacometti zu Lebzeiten in Zeitschriften veröffentlichte, Auszüge aus seinen bisher unveröffentlichten carnets, sowie Gespräche und Interviews.

In seinen Aufsätzen kehrt Giacometti immer wieder zu jenen Fragen zurück, die ihn bedrängen. Sie zeigen, welche Bedeutung Begegnungen und Freund-schaften, Liebe, Träume, Objekte und Landschaften, seine Herkunft und Familie, Strassen, Bordelle und Museen in seinem Leben hatten. Es wird deutlich, wie sehr sein bildnerisches Schaffen, seine unverwechselbaren Figuren von weit her kommen: aus der Kindheit, aus der Beschäftigung mit der Geschichte der Kunst.