Martin Assig (geb. 1954) ist ein prominenter Vertreter der zeitgenössischen deutschen Malerei. Er hat ein Faible für Gemälde aus Trödelläden. Er sammelt sie, um aus ihnen durch teilweise Übermalung in der alten Enkaustiktechnik eigene Gemälde zu schaffen. Dabei bleibt immer etwas vom ursprünglichen Bild zu sehen. Collageartig kombiniert Assig die triviale Ästhetik des Untergrunds mit höchst komplexen eigenen Formen wie Wellenlinien, Schriften und geometrischen Mustern. Banale Romantik und pastose Abstraktion verbinden sich zu einer art brut des 21. Jahrhunderts.
Unter dem Titel Vasen, Gipfel, Menschen versammelt Assig die insgesamt 118 Bilder umfassende Werkgruppe dieser Übermalungen in einem Buch und dokumentiert einmal mehr seinen geistreichen und eigenwilligen Beitrag zur Malerei der Gegenwart.