Wer auch im heißen südlichen Sommer in Weihnachtsstimmung kommen möchte, der muss die Via San Gregorio Armeno in Neapel besuchen. Hier wird noch wie vor 200 Jahren die hohe Handwerkskunst der Krippen gepflegt, wenngleich mit modernen Einschlägen. Im Dezember ist dann kein Durchkommen mehr, denn Tausende bestaunen die farbenfrohen Figuren und lebendigen Inszenierungen.
In der besonderen neapolitanischen Tradition ist eine hügelige Landschaft Schauplatz einer bewegten Handlung: die Verkündung an die Hirten, die Anbetung durch die Hl. Drei Könige und das Volksleben. Das Diözesanmuseum Freising besitzt eine solch aufwändige Krippe aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie besteht aus rund 130 Figuren, 70 Tieren und über 350 finimenti – bis ins Kleinste nachgebauten Musikinstrumenten, Marktkörben, Möbel- und Geschirrstücken. Die filigranen Personen sind aus Terrakotta gefertigt, die Tiere haben Glasaugen und eigens gefertigte Hörner. Die Könige und ihr Gefolge hat man prachtvoll gekleidet, das einfache Volk ist detailverliebt inszeniert.
Abwechslungsreiche, fachkundige Texte und erstklassige Aufnahmen entführen in die südliche Weihnachtstradition – gesellig, theatral, farbenfroh und heiter.
»Man möchte sofort konvertieren und sich eine Krippe kaufen. Oder wenigstens nach Neapel fahren.« – ART Magazin