Welch ein Schock muss es für die Utrechter Hendrick ter Brugghen, Gerard van Honthorst und Dirck van Baburen gewesen sein, als sie in Rom erstmals auf die atemberaubenden und unkonventionellen Gemälde Caravaggios trafen. Eindrucksvoll zeigt der Band, wie individuell sich die jungen Maler mit dem Vorbild auseinandersetzen und dabei ihren ganz eigenen Stil entwickeln. Rom ist um 1600 das Zentrum der Welt. Angelockt von Caravaggios aufsehenerregendem Erfolg ziehen junge Künstler aus ganz Europa in die pulsierende Metropole. Die aufstrebenden Maler studieren dieselben Werke, tauschen sich aus und finden im Stil Caravaggios zu einer individuellen Bildsprache.
Auf den Spuren der drei bedeutendsten Utrechter Caravaggisten zeichnen die Autoren die Atmosphäre dieser künstlerischen Aufbruchsstimmung nach. Erst im Vergleich mit ihren europäischen Malerkollegen zeigt sich, wie stark gerade die niederländische Tradition mit ihrer Lust am drastischen Realismus das Schaffen der Utrechter prägte.