Keinen anderen Künstler hat Joseph Beuys in Gesprächen und Interviews häufiger erwähnt als den um eine Generation älteren Marcel Duchamp. Und kaum jemand schien ihn stärker herauszufordern. Direkter Beleg dafür ist die häufig zitierte Aktion Das Schweigen von Marcel Duchamp wird überbewertet von 1964, mit der Beuys die politisch-gesellschaftliche Dimension seines erweiterten Kunstbegriffs in den Fokus rücken wollte.
Die Bezüge und Verbindungen zwischen den Künstlern reichen tief. Beide nutzten ähnlich radikale Strategien, um den Begriff von Kunst und die Rolle der Kunst im Alltag zu erneuern; ihre Fragestellungen berühren sich in einer Vielzahl von Aspekten.
Dieser reich bebilderte Katalog nimmt erstmals eine profunde Auseinandersetzung mit diesem vielschichtigen Verhältnis vor und untersucht die zukunftsweisenden Potenziale beider Künstler.