Erwin Wurms Arbeiten nehmen in der zeitgenössischen Kunst eine besondere Stellung ein. Seine Werke, mit denen er die Grenzen zwischen Skulptur, Objekt und Performance auslotet, sind von großer visueller Kraft, leicht zugänglich und werfen zugleich existenzielle Fragen auf.
Häufig laden sie den Betrachter zum Mitmachen ein oder sind ein Dokument dieses interaktiven Aspekts. Zentrale Themen sind für ihn Fragen nach der Konstitution von Realität und Identität: Den Menschen als selbstbestimmtes Individuum zu begreifen ist für Wurm eine Fiktion.
Der Band besticht durch Wurms grafische Arbeiten sowie die für sein Schaffen so zentralen One Minute Sculptures: Gezeichnete Handlungsanweisungen des Künstlers ermuntern dazu, unter Zuhilfenahme alltäglicher Objekte ungewöhnliche, bizarre oder amüsante Posen einzunehmen und so für kurze Zeit selbst zur lebenden Skulptur zu werden.