Die japanische Künstlerin Mariko Mori (Jahrgang 1967) hat sich ein Bewusstsein für die Einheit der materiellen, spirituellen und technologischen Welt bewahrt.
Auch ihre jüngste Arbeit Tom na H-iu, eine viereinhalb Meter hohe Glasskulptur, verschmilzt uralte Rituale mit Technologien des 21. Jahrhunderts. Der Monolith wurde von keltischen Menhiren inspiriert, dem sagenumwobenen Durchgangsort der Seelen in ein neues Leben. Computergesteuerte LED-Strahler lassen ihn in verschiedenen Farben aufleuchten, die in Echtzeit auf das Auftreten von Neutrinos verweisen, aufgespürt vom Super-Kamiokande, dem Neutrinodetektor in Japan.
Die außergewöhnliche Publikation bietet einen Rückblick auf Moris gesamtes Œuvre und präsentiert erstmals auch den im Verlauf von elf Jahren entstandenen Fotozyklus Beginning of the End: Past, Present, Future vollständig, in dem sich Mori als Zeitreisende in einer Plexiglaskapsel an symbolkräftigen Orten präsentiert – von Gizeh über New York bis Schanghai.
Das in Kunstleder gebundene und aufwändigst gedruckte Buch wurde 2008 als „eines der schönsten Bücher aus aller Welt“ ausgezeichnet.