In seiner neuen Serie zeigt der Fotograf Michael Wolf das gewaltige Naturschauspiel der Sonnenaufgänge über der Bucht von Hongkong. Damit erweitert er seine Fotografien in die Dimension der Malerei und setzt sich mit dem Motiv der Freiheit auseinander.
Von seiner Wohnung auf der Hongkong vorgelagerten Insel Cheung Chau aus fotografierte Michael Wolf in den letzten zwei Jahren Sonnenaufgänge – jeden Morgen zwischen 5:30 und 7:30 Uhr. In diesem Rahmen entwickelt er das Konzept einer neuen malerischen sowie topografischen Fotoserie.
Die faszinierenden Aufnahmen dieser zeitlosen und vergänglichen Naturschauspiele erscheinen als ein Gegenentwurf zu den bisherigen Arbeiten von Michael Wolf, die den Platzmangel und die Anpassung an ökonomische Verhältnisse in Großstädten thematisieren. Im Kontext seines sozialkritischen Werkes ist diese Wolf’sche „Entdeckung des Himmels und des Horizonts“ als ein Entwurf von Freiheit zu verstehen, an einem Ort, welcher ein Synonym für ebenjene extremen Arbeits- und Lebensverhältnisse ist.
Innerhalb der retrospektiven Ausstellung „Michael Wolf – Life in Cities“ im Haus der Photographie in Hamburg wurden die Fotografien von „Cheung Chau Sunrises“ zum ersten Mal gezeigt.
Wolf gewann 2005 und 2010 den ersten Preis beim World Press Photo Award und erhielt 2011 eine ehrenvolle Erwähnung. 2010 und 2017 wurden seine Arbeiten für den Prix Pictet nominiert. Sein erfolgreichstes Buch ist "Tokyo Compression".